2. Fachtag "Gewalt und Medien" | Ein Rückblick

Der diesjährige Fachtag „Gewalt und Medien“ widmete sich schwerpunktmäßig den Themen Jugendmedienschutz und jugendgefährdenden Inhalten.
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Veröffentlicht am 18.11.2019 | Julia Reuter

Das Internet als Leitmedium bietet Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zur Information, zur Unterhaltung, zur Kommunikation. Vor allem Soziale Netzwerke und Videoplattformen erfreuen sich mit den vielzähligen Möglichkeiten zum Chatten, Spielen und Streamen besonderer Beliebtheit.
Den vielen positiven Aspekten stehen Risiken entgegen, welche die Entwicklung von Heranwachsenden gefährden - von Gewaltdarstellungen, extremistische Hassäußerungen, sexuelle Belästigung, die Propagierung von Selbstgefährdungen bis hin zur Preisgabe privater Daten.


Der diersjährige Fachtag „Gewalt und Medien“ widmete sich schwerpunktmäßig den Themen Jugendmedienschutz und jugendgefährdenden Inhalten.

Pädagogische Fachkräfte aus den unterschiedlichsten Bereichen kamen mit Expertinnen und Experten von jugendschutz.net, der Polizeiprävention und der praktischen Jugendmedienarbeit ins Gespräch und diskutieren, wie Kinder und Jugendliche auf ihrem Weg zu kompetenten Usern digitaler Medien begleitet werden können.

Impressionen des 2. Fachtages "Gewalt und Medien"

Nachdem sich die Teilnehmenden kurz kennengelernt hatten, beschäftigten sie sich beim "Ethischen Kompass" mit verschiedenen Szenarien aus der medialen Welt der Kinder und Jugendlichen. Es ging darum verschiedene Situationen nach eigenem Ermessen einzuschätzen. Ist eine verrückte Online-Challenge eher lustig oder bedenklich? Welche Emotionen lösen Videos von Kindern und Jugendlichen aus, die bei den aktuellen Trends mitmachen?
Anschließend folgte ein Fachinput von Judith Eckart von Jugendschutz.net zum Thema Jugendschutz im Internet. Sie zeigte auf, wie einfach es heutzutage ist, online an problematische Inhalte zu kommen und welche Schutzmaßnahmen man treffen kann.

Die in dem ersten Teil vorgestellten Situationen wurden danach noch einmal aufgegriffen. In Kleingruppen sollten die Teilnehmenden sich mit eben diesen Szenarien auseinandersetzen und vorstellen, welche Reaktions- und Handlungsmöglichkeiten sie als pädagogische Fachkräfte haben. Was kann man dem Kind mitgeben, was den Eltern? Wo kann der Pädagoge ansetzen? Es stellte sich heraus, dass die Quintessenz immer dieselbe ist: Kommunikation und Interesse. Die Welt ist für die Heranwachsenden nun mal eine verstärkt mediale Welt. Unsere Aufgabe ist es, egal ob Elternteil oder Pädagoge, sie darin zu begleiten und gegebenenfalls wieder abzuholen, damit sie dort nicht alleine unterwegs sind. Genauso wichtig ist es, gemeinsam Regeln für den Umgang mit Medien auszumachen und stets über Risiken aber auch über Chancen und Potenziale aufzuklären. Auf der anderen Seite spielt auch immer die persönliche Einschätzung des Individuums eine große Rolle. Alterskennzeichen helfen bei einer ersten Einordnung, aber nicht jedes Kind hat automatisch die selbe geistige Reife wie seine Altersgenossen.

Graphic Recording vom 2. Fachtag

Bepackt mit diesen Erkenntnissen ging es erneut in die Kleingruppenarbeit. Diesmal wurde der Tradition des letzten Jahres gefolgt und im sogenannten "Speed Dating" verschiedene Praxismethoden und Tipps für den beruflichen Alltag erprobt. Dabei ging es unter anderem um Altersfreigaben, aber auch um Rechtliches, wie zum Beispiel, wann ein Handy als Beweismittel gilt und wann man etwas anzeigen kann und muss. Des Weiteren wurde die Interaktive Ausstellung "Wehr dich. Gegen Cybergrooming. Klick clever." vorgesellt sowie die Möglichkeiten des technischen Jugendmedienschutzes exploriert.

Wir können zusammenfassend sagen, dass der Fachtag auch in diesem Jahr wieder eine spannende Veranstaltung war. Es gab Raum zum Austausch, zum Entdecken und vor allem aber auch zum Kennenlernen. Wir freuen uns auf nächstes Jahr und bedanken uns bei allen Teilnehmenden sowie den Expertinnen und Experten.
Der Fachtag wurde gefördert durch das Jugendamt Marzahn-Hellersdorf im Rahmen des Förderfonds Kiezorientierte Gewalt- und Kriminalitätsprävention der Landeskommission Berlin gegen Gewalt.
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